So ist Living Colours entstanden - Unsere Story bis zum Magischen Kleid

Unsere Gründer: Kurt (R.I.P) & Damita - Creators of the Living Colours - Family 🌈

Familie(i)n - Betrieb

Wenn man so durch unsere Geschichte reist, so lässt sich ein roter Faden erkennen, der sich durch unser aller Leben zieht: Die Familie. Sie ist das entscheidende Standbein, das uns einen Sinn gibt und alles zusammen hält.

Auch in einem sogenannten ‘Familien-Betrieb’ liegt der Charakter schon im Wort verankert und lässt bereits von vornherein auf Individualität und Persönlichkeit schließen. Living Colours, durch unsere Eltern gegründet und mit uns ‘Kindern’ groß geworden, besteht im Grunde nun seit 30 Jahren und hat sich mit uns allen mitentwickelt und immer wieder verändert. 

Familie ist sicherlich nicht immer einfach. Sich jeden Tag mit Menschen zu konfrontieren, die einem näher nicht sein könnten, aber gerade deshalb immer alles besser wissen und sich ständig mit allem durchsetzen müssen, bringt definitiv immer wieder Dynamik ins Leben und es ist wohl eine der Herausforderungen, vor der bestimmt jeder immer mal wieder steht; doch gerade wenn man mit seiner Familie lebt, reist und arbeitet, lehrt einen das Leben, dass eben die Schwierigkeiten, die es zu meistern gibt, eigentlich nur mehr und mehr zusammenschweißen. Schließlich kommt es nur durch die Auseinandersetzung (v.a. seines selbst), letztendlich auch zu einer Entscheidung miteinander, über alle Bedingungen hinweg.

# Es-gibt-keinen-Weg-zur-Liebe-LIEBE-IST-der Weg!

Wie und wo beginnt nun aber unsere Geschichte?

Sie beginnt dort, wo es neugierige und mutige Gemüter auch heute noch gern hinzieht und auch das Magische Kleid sowie unsere bunten Hemden später irgendwann entstanden sind: im faszinierenden Indien.

Es war einmal – irgendwann in den 80er Jahren – als sich unsere Eltern (Mutter aus Neuseeland, Vater aus Deutschland), die ihre Leidenschaft am Reisen (v.a. in Asien) entdeckt hatten und sich schließlich in Indien wiederfanden, an einem wundervollen Ort begegneten, an dem das Leben ein wenig anders spielte, als man es aus westlichen Ländern kannte; einem Ort, an dem 'anders sein' stets willkommen war und Menschen, die sich als alternative (Über)Lebenskünstler und Naturfreaks sahen, in Einheit mit den Einheimischen zusammen lebten, sich gegenseitig unterstützten und eine freie Gemeinschaft (mit eigener Kultur) – einen sogenannten ‘Tribe’ – bildeten, der im Grunde auch heute noch besteht; wenn sich auch so einige der Menschen lange Jahre nicht gesehen haben mögen und sich die Umgebung zwischenzeitlich in vielerlei Hinsicht verändert hat.

In unserem Tribe, mit dem wir als Familie, zumeist während der Saisons, etwa 10 Jahre lang gelebt haben, bevor wir unser Leben vorerst (z.B. aufgrund unserer Schulbildung) endgültig nach Deutschland umsiedeln mussten, genossen die Menschen v.a. das einfache Leben, welches daraus bestand, sich an der eigenen natürlich-gegebenen Kreativität zu erfreuen, die das Leben in selbstgebauten Bambus-Hütten, neben zahlreichen Reisfeldern, in der freien Natur, so mit sich brachte. Arbeiten, um zu leben? Leben, um zu arbeiten? Hier ergänzte sich das eine mit dem anderen ganz gut, denn zu tun hatte man immer und wenn es eines gab, dass man in Indien wirklich lernen konnte (und das ist auch heute noch so), dann, mit dem, was zu tun ist (sprich: seinen Schwierigkeiten, egal in welcher Form) ganz einfach umzugehen.

So hat in der Natur jeder seine Aufgaben und gegenseitige Mithilfe ist wohl einfach ein Teil des gemeinschaftlichen Lebens (oder sollte es zumindest sein). Selbst wir Kinder konnten uns immer wieder damit begeistern, unseren indischen Mamas dabei zu helfen, Wasser aus dem Brunnen schöpfen, Palmenblätter zu flechten, Chilischoten zu pflücken oder auch Kuhmist einzusammeln, während sich unsere Eltern mitunter ihren eigenen Kreativ-Arbeiten hingaben. Irgendwie ist es doch ein Teil der Kultur, künstlerisch aktiv zu sein. Und so beschäftigten sie sich einfach selbst oder begaben sich für fachmännische Hilfe zu einer Schneiderei in der Umgebung.

Da die Telekommunikation in Indien damals noch nicht ganz ausgereift war und man sich deshalb im Ort relativ gut kannte, kam es auch immer mal wieder vor, dass der ein oder andere Schneider einfach mal wieder zum Tee (Chai) vorbei kam. An künstlerischen Ideen mangelte es ihnen jedenfalls nicht und so entstanden bereits damals die außergewöhnlichsten Kunstwerke (wie z.B. auch unsere Kinderkleidung), die sie später, also während der Monsunzeit in Indien, auf Messen und Festivals in Deutschland anbieten würden. Auch einige unserer Schneider-Familien z.B., mit denen wir unsere Kleider und Hemden heute fertigen, sind nach wie vor Freunde (oder besser Familie) und, wenn man so will, auch wieder ‘Geschäftspartner’ aus eben dieser Zeit.

Immer wieder auch in Deutschland zu Hause, reisen wir, seit wir 'Kinder' richtig denken können, auf Messen und Festivals aller Art. Der Kontakt mit verschiedenen Menschen und der Handel auf Märkten im Allgemeinen, haben nicht nur ein verbindendes Element, sondern sicherten uns, wenn auch oft mit viel Arbeit und Anstrengung verbunden, dennoch schon immer ein gutes und besonders abwechslungsreiches Leben.

Es lässt sich hier kaum vollständig aufzählen, wie viele Ideen unsere Eltern in ihren gemeinsamen Jahren auf den Markt gebracht haben, denn wenn man so auf unsere Produktpalette zurückblickt, könnte man tatsächlich meinen wir hätten schon 'alles Mögliche' verkauft: Angefangen bei Kunst und Fotografie, hin zu außergewöhnlichem Kinderspielzeug und -kleidung, über Ton-Häuser für Kerzen bis hin zu selbstgemachten Seifen; weiter zu wunderschöner Henna-Malerei, über unsere einzigartigen ‘wiederverwendbaren Tattoos’ und hochwertigen Bindis, bis hin zum zauberhaften Lidschatten-Glitter (oder Feenstaub) oder auch unseren Glitter-Tattoos (u.a. im Kosmetikbereich); hinzu kommen noch so einige andere Accessoires, wie edele Fascinators (Hüte), Schatzkisten, MultiStyleHairclips u.v.m. (Wirklich.. die Liste ist eeewig lang..! 😅)

So oft es uns ‘Kindern’ möglich war, leisteten wir unseren Eltern am Stand (z.B. noch heute auf dem Tollwood in München) gerne Gesellschaft und erzählten neugierigen Passanten mit Begeisterung, welche der vielen abgefahrenen Produkte uns an ihnen am besten gefallen würden.

Mithelfen gehörte (wie gesagt) schon immer irgendwie dazu und hat sich spätestens seit dem tragischen Verlust unseres Vaters und Firmenchefs, vor ein paar Jahren, dann doch auch ganz gut bewährt, wenn man bedenkt, dass man dabei unheimlich viel lernt und irgendwann wohl auch alleine weiter machen muss.

Denn an irgendeinem Punkt unserer Firmen-Karriere schien unser sogenanntes Qì (im chinesischen - im indischen genannt 'Prana') letztendlich doch aus dem Gleichgewicht geraten zu sein. Als unser Vater und Firmenchef im Juli 2012 schließlich viel zu jung an Krebs verstarb, war dies ganz sicher das einschneidendste Erlebnis, sowohl in unserer Familien-, als auch in unserer Firmengeschichte. Doch gehört der Tod wohl zum Leben dazu und so sorgte dieser Bruch, über die ganze emotionale Seite hinaus, nicht nur einmal wieder für einen Wechsel in der Lebensweise, sondern schaffte, wenn auch auf tragische Weise, einmal wieder frischen Boden für einen neuen Richtungswechsel, sowohl in Branche als auch Produkt.

Neue Wege und Zusammenhalt waren ein Muss und so erkannte unsere Mutter, dass es wohl das beste sein würde, dem Rat ihres Mannes zu folgen und 17 Jahre später ‘nach Hause’ nach Indien zurückzukehren, um, nahe der Sonne, einen Weg zu finden, mit Schmerz und Trauer umzugehen. Und so entwickelte sich daraufhin das Magisches Kleid, in seinem indischen Stoff so wunderschön anzusehen, dass es den jeweiligen Menschen, der es zur richtigen Zeit finden sollte, ganz einfach strahlen lassen würde. 👗

Tja, wie es scheint, ist es wohl mal wieder die Tragik in in der Geschichte, die auch dem Magischen Kleid, das überhaupt erst aus einem Erlebnis des Schmerzes heraus entstanden ist, das 'gewisse Etwas' verleihen [...]

Back to the Roots und hin zum Magischen Kleid 👗

Mit der Zeit, in der wir nun wieder viel in Indien sein dürfen, hat sich unser Betrieb nun also sichtbar in Richtung Textilbranche entwickelt. Statt aber am einfach blind in den Textil-Handel einzusteigen, war es damals ganz bewusst unser Anliegen, tatsächlich etwas zu kreieren, von dem sowohl jeder profitieren kann, das aber gleichzeitig auch im Einklang mit der Natur stehen und v.a. mit fairen Bedingungen produziert sein würde.

Dies, können wir nun mit Stolz sagen, haben wir mit unserem variantenreichen Magischen Kleid, das so viele Bindemöglichkeiten und beinahe genauso viele Körpergrößen (UNISIZE) offen lässt, so dass die Phantasie-Anregung definitiv nicht ausbleibt, trotz aller Umstände dennoch gemeistert; denn für die Herstellung unserer Magischen Kleider, beschränken wir uns zumeist auf gebrauchte Stoffe, indische Sarees oder Reststoffe und lassen kein Material ungenutzt. Jedes nicht gebrauchte Stück Stoff wird zu kleinen give-away-Taschen genäht, die wir für unsere Magischen Kleider exklusiv auf Veranstaltungen ausgeben, so dass wir kein Material verschwenden, aber fast keine Papier oder Plastik-Tüten verteilen müssen.

Mitunter am wichtigsten ist aber, dass wir in Indien, seit dem Tod unseres Vaters nun wieder genauso zu Hause sind, wie hier in Deutschland, so dass wir sozusagen direkt an der Quelle der Herstellung mit unseren befreundeten und kleinen Familien-Schneidereien zusammenarbeiten und so auch für gute Bedingungen sowie für eine faire Bezahlung garantieren können.

Nicht nur magisch also, sondern auch genial! 😇

Im Grunde sind die Magischen Kleider für uns von Anfang an eine wahre Leidenschaft, die wir ganz einfach mit etwas schönem, wenn auch tragischem, aber definitiv emotionalen und auch natur-behafteten verbinden. Nicht nur ist es nämlich jedes Mal wieder ein Geschenk zu beobachten, wie sich der Gesichtsausdruck, die Körperhaltung, das ganze Auftreten eines Menschen verändert; sich das Herz öffnet und sich damit die komplette Energie erhellt, wenn dieser Mensch sich im Spiegel sieht und sich selbst einfach schön und besonders fühlt - denn genau das bewirken diese Kleider und das zieht wiederum Aufmerksamkeit auf sich! Unsere ‘Magischen Kleider’ – von ihrer Idee über ihre Herstellung bis hin zu dem Menschen, der das UNIKAT (weil Rest- bzw. Recycelter Stoff) trägt und mit seinem Kleid am Ende wirklich aufgeregt und glücklich, ja ganz und gar zufrieden ist - waren damals auch wie ein Rettungsring aus einem Trauermärchen (man kann es auch als Beschäftigungs-Therapie verstehen). Es steckt viel Liebe in ihnen und wir haben inzwischen wirklich viele schöne Erfahrungen damit gesammelt.

Weil jedes Magische Kleid, wie auch jeder Mensch, etwas ganz Besonderes ist. 💕

Das Einzigartige an dem Magischen Kleid ist also, dass es mit unserer dramatischen Familiengeschichte geboren, eine kommunikative Verbindung zwischen Menschen schafft und die Geschichten unserer Kunden weiterführt. Dadurch entstehen liebevolle Verbindungen, ein wundervoll-persönliches und individuelles Kundenverhältnis und natürliche, selbstbewusste Schönheit aus sich selbst heraus, weil sich wirklich jeder mit seinem Magischen Kleid jeden Tag neu erfinden kann. 🌺

 

Eure Magischen Mädels von Living Colours heute: Charmayne & Taron im Juni 2020 💕

 

Übrigens:

Diesen Blogbeitrag findest du auch mit Fotos verziert auf unserer Facebook-Seite https://www.facebook.com/notes/641824699818809/ 🥰 

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